YOGA….ein langjähriger Wegbegleiter.
Eine wunderbare Ergänzung zu meiner Passion für den Laufsport
Eine Weiterentwicklung meiner langjährigen Tanz-und Fitnesssporterfahrung
Immer wieder kam der Gedanke „Warum machst du nicht Yogalehrerausbildung?“
Und jedes Mal tausend Ausreden:
Zu teuer. Zu lange. Keine Zeit.
Den meisten von uns sind solche Ausflüchte sicher bekannt. Und doch kann man Dinge nicht erzwingen. Wenn der Moment passt, dann geht es ganz einfach und alle Ausreden sind wie weggeblasen.
Dann kam der Corona Lock Down. Bam. Von einer Sekunde zur anderen war alles anders.
Am Anfang war die Freude eigentlich groß.
Das ganze 2020 Jahr war bis dato geprägt von inneren Prozessen. Wie Gewehrsalven kamen eine alte Angst, ein Muster, eine Grundeinstellung nach der anderen hoch. Und wollten angeschaut, evaluiert und ausgemustert werden. Dazu Vollgas in meiner Arbeit. Dankbarkeit für die vielen Möglichkeiten und doch immer wieder die Erschöpfung. Einfach
zu viel.
Und plötzlich „Zwangsurlaub“.
Praxis gesperrt, soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert.
Dafür ZEIT!
Zeit, all die Dinge die aufgerissen worden sind, einmal anzufangen abzuarbeiten.
Aufwachen und in den eigenen Körper spüren- WAS brauche ich JETZT eigentlich? Nicht von einem Termin zum nächsten zu hetzen.
Was mich in dieser Zeit intensiv begleitet hat, war meine Yoga Praxis. Ergänzend zu meinen „Power Flows“, bei denen es darum geht, über muskuläre Anstrengung, bewusst seinen Körper wahrzunehmen, kam das sogenannte YIN Yoga dazu. Hier werden Positionen passiv eingenommen, einige Minuten gehalten und über Schwerkraft und LOSLASSEN intensiviert. Durch die Gegensätzlichkeit eine perfekte Ergänzung. Besonders in Kombination mit Affirmationen, ist YIN Yoga eine wunderschöne Methode an inneren Themen, Ängsten und mentalen Blockaden zu arbeiten. Eine Praxis, die einen Raum zum Spüren, meditieren und „ gut sein lassen“ öffnet.
Was in den ersten Wochen wunderbar war, Zeit, Freiheit, Ruhe, wandelte sich aber bald in „Wovon soll ich leben ohne Einnahmen“, wie geht es allgemein wirtschaftlich weiter und vor allem - ICH VERMISSE MEINE ARBEIT! Menschen zu berühren und sie dadurch in ihrem Leben zu unterstützen.
Aber aus so einem Leerlauf entsteht manchmal auch etwas Gutes.
Ein Zufall führte zum nächsten und auf einmal hatte ich folgende Informationen:
1. Es gibt Yogalehrer Online Ausbildungen.
2. Aufgrund der Coronazeit sind diese international anerkannt.
3. Sie kosten weniger.
4. Ich habe eine Schule in Wien gefunden, wo ich teils online/teils persönlich die Ausbildung absolvieren kann.
5. Mein Papa, ohnehin der beste der Welt, sponsort.
Gefunden….3 Tage später gebucht…..1 Woche später begonnen!
Voller Elan stürzte ich mich in die ersten Unterrichtseinheiten via Internet. Es funktionierte weitaus besser als gedacht, auch für einen Technikmuffel wie mich.
Der Fokus der Ausbildung lag definitiv bei den alten, ursprünglichen Traditionen. Viel Theorie, Lebensphilosophie und ein wunderbarer Kontrast zu den Yogastilen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt praktiziert hatte.
Der größte Unterschied zu den meisten Yogaklassen in unseren Breitengraden, egal ob via Internet, You Tube oder auch Real, ist wohl die Intention, der Grund WARUM man Yoga praktiziert. Wo bei uns der Fokus mehr im Körperlich/physischen Bereich angesiedelt ist, liegt er im traditionellen Yoga eindeutig mehr auf Meditation, Pranayama (Atemtechnik) und einer ausgewogenen und weisen Lebensweise.
Die Asanas (Körperübungen/Stellungen) dienen in erster Linie dazu, überhaupt in der Lage zum Meditieren zu sein. Die meisten Menschen, aufgefordert mit geradem Rücken zu sitzen, die Augen zu schließen und in die Ruhe zu gehen, werden sehr bald mit Rückenschmerzen, Hüft/Knieproblemen und Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen haben.
Eine weitere große Herausforderung ist sicherlich die mentale und psychische Ebene. Wo sind meine Urängste? Wo blockiere ich mich selber? Mit welchen Dingen identifiziere ich mich? Was glaube ich alles zu brauchen um zufrieden zu sein? („Ohne Kaffee in der Früh geht nichts! Wenn ich nicht auf genau DIESE Weise behandelt/geliebt werde, ist es keine Liebe/Freundschaft! Wenn ich nicht dieses oder jenes erreicht habe, bin ich nicht erfolgreich/wertvoll!...) Da fällt jedem sicher noch di eine oder andere Lebenseinstellung ein.
Und dann, WIE gehe ich damit um? WIE erkenne ich was zu lösen ist und WIE mache ich das?
WIE WERDE ICH ZUFRIEDEN UND DANKBAR MIT DEM LEBEN, DAS ICH HABE?
All diese Fragen lösen einen Prozess aus, welcher immer noch in mir arbeitet. Der neue Erkenntnisse bringt, die integriert werden wollen. Und auch manches, das vielleicht nicht in das eigene Leben passt. Und auch das ist in Ordnung!
Die folgenden 7 Wochen der Ausbildung waren spannend, fordernd SEHR intensiv. Meine Arbeit, die ich ja Gott sein Dank wieder verrichten durfte, lief gut gebucht weiter, die eigene Lauf- und Yogapraxis sollte auch nicht zu kurz kommen, 2 Tage in Wien im Studio verbringen und in der Freizeit lernen, verarbeiten und sich den eigenen inneren Prozessen stellen.
Das war nicht immer happy peppy. Wunde Punkte wurden aktiviert und unterschiedliche Ansichten kollidierten.
Aber ich habe es geschafft.
Mich im wahrsten Sinne durchgekämpft und nicht mein Ziel aus den Augen verloren. So darf ich mich jetzt voller Stolz Yogalehrerin nennen.
Und eine meiner Motivationen und Inspirationen in der Realität umsetzen.
Eine YOGA FRAUEN GRUPPE, auch WOMEN`S CIRCLE genannt, ins Leben zu rufen.
Um was ich gelernt habe und noch lernen werde, weiterzugeben.
Einen Raum für Frauen zu schaffen, um sich und den eigenen wundervollen Körper kennen- und lieben zu lernen.
Um sich selbst in seiner Ganzheit anzunehmen.
Um sich mit seinen Emotionen vertraut zu machen und das unglaubliche Potential in sich selbst erkennen und leben zu lernen.
Und vor allem um sich gegenseitig auszutauschen, statt alleine vor sich „hinzuwurschteln“!
GEMEINSAM SIND WIR VIEL STÄRKER!
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